Biografie

TSG Bergedorf

(1979 – 1983; Erster Spielerpass)

Trainerin: Andrea Walter

Hier fing alles an in einer Halle, die keine zwei Minuten von zu Hause entfernt war, also konnte ich zum Training wann ich wollte. Ein Freund hatte mich und meinen Bruder Markus (1 Jahr älter) mit in die Halle genommen, obwohl ich eigentlich immer Fußball spielen wollte. Unsere Elten sagten aber wir sollten doch einen Sport in der Halle machen, da es dort immer schön warm wäre und die Sachen nicht so dreckig werden.

Mein Pech war damals aber, daß die Mannschaft aus Jungen der Jahrgänge 67/68 bestand und ich eigentlich zu jung war. Dieses Pech stellte sich später aber als Glück heraus, da mir der Umstand, immer mit Älteren zusammengespielt zu haben, in meiner Entwicklung unheimlich geholfen hat. Da ich also auch unbedingt mit meinem Bruder zusammenspielen wollte, haben sie mich dann auch gelassen. Ich hatte nur das Problem, das ich kleiner und schmächtiger war als die anderen, also entschied ich mich, Torwart zu werden.

Dort spielte ich dann auch die ersten zweieinhalb Jahre meiner Karriere, bis es mir dann zu dumm wurde immer nur die Bälle aus dem Netz zu holen während die anderen reinwarfen. „Obwohl ich sehr gut war !“ Als ich dann im Feld spielen wollte gab es eigenlich nur eine Position wo ich hinpasste, da ich immer noch kleiner und schmächtiger war und auch nicht hart werfen konnte. So entstand also „Christian der Kreisläufer“. Wir spielten damals in Hamburgs höchster Jugendspielklasse, der Oberliga, und belegten immer einen guten Mittelfeldplatz.

Kaum ein halbes Jahr später begann dann auch die Laufbahn in den Auswahlmannschaften der Hamburger Auswahl. Also wollte man dann auch im Verein mehr erreichen und da es bei unserem Verein nicht das Potenzial für eine Spitzenmannschaft gab, interessierten wir uns für einen Wechsel. Die Kontakte entstanden dann auch schnell zu den anderen Spielern in der Hamburger Auswahl. Wir hatten dann also die Möglichkeit zu einer Hamburger Spitzenmannschaft zu wechseln und es war an der Zeit mit unseren Eltern eine Entscheidung zu treffen, da der Wechsel natürlich mit mehr Zeitaufwand verbunden war. Unsere Eltern stimmten zu und so wechselten wir zum Wandsbek 72.

Wandsbek 72

(1983 – 1987)

Trainer: Bernd Kopelke/Hansi Riedel/Franz Griese

Hier spielte ich dann endlich in einer Mannschaft, die die Möglichkeit hatte, Hamburger Meister zu werden. Wir haben es aber leider nur zu zwei Hamburger Vizemeisterschaften gebracht. Dieser Wechsel hat mich in meiner Entwicklung unheimlich weitergebracht, da ich sehr gute Trainer hatte und der gesteigerte Trainingsaufwand mit auch besseren Mitspielern dich stetig hat besser werden lassen.

Somit machte ich dann auch einen weiteren Schritt in die nächste Auswahlmannschaft. Durch gute Leistungen in der Hamburger Auswahl schaffte ich den Sprung in die norddeutsche Auswahl wo ich dann mit Jungs zusammenspielte wie Jan Holpert, K.D. Petersen, Wolfgang Schwenke, Volker Mudrow, Thomas Brandes, die auch alle den Sprung in die 1. Liga oder Nationalmannschaft geschafft haben.

Durch den Sprung in die norddeutsche Auswahl ergaben sich auch wieder neue Möglichkeiten. Damals gab es die Sonderregelung für Auswahlspieler, um sie weiter zu fördern, in der Herrenmannschaft mitzuspielen. Diese Möglichkeit hat mir sehr viel geholfen, da ich so schon mal in diesen Bereich reinschnuppern konnte, weil der Sprung von der Jugend zu den Herren schon sehr groß war und mit einem viel höheren Einsatz an körperlicher Härte gespielt wurde.

VFL Fredenbeck

(1987 – 1991; 1987 – 1988 in der 2. Bundesliga Nord; 1988 – 1991 in der 1. Bundesliga)

Trainer: Spasoje „Mane“ Skercevic / Manager: Harald Uhding

So begann also das Abenteuer Handball-Bundesliga für mich! Wir spielten damals in der 2. Liga Nord und waren eine der Mannschaften, die im oberen Tabellendrittel mitspielen konnten. Zum Glück hatte ich mit „Mane“ einen Trainer, der, obwohl es sein erstes Trainerjahr war, auch auf junge Spieler setzte und so bekam ich gleich zum Anfang meine Spielzeit. Größtenteils erstmal nur im Angriff oder in der Abwehr auf Aussen, da ich körperlich noch nicht so robust war, um in der Abwehr zu bestehen.

Die Saison verlief dann auch sehr gut und wir befanden uns immer auf den oberen drei Plätzen. Damit waren natürlich unser Manager Harald Uhding und die Zuschauer sehr zufrieden, sodaß die Halle bei den Heimspielen immer voll war! Wir hatten zwar nur eine durchschnittliche Mannschaft mit einem überragenden „Binjo“ Tlucynski, aber „Mane“ verstand es eine unheimliche Begeisterung in die Mannschaft zu bringen und somit standen wir am Ende hinter der SG Weiche-Handewitt auf dem zweiten Tabellenplatz, der zu den Aufstiegsrelegationsspielen berechtigte.

Dies war natürlich damals eine riesen Sache für mich, im ersten Jahr um den Aufstieg spielen zu können. Es ging gegen den TUS Schutterwald und wir mußten zuerst zu Hause antreten und gewannen das Spiel mit 25:20. Somit hatten wir eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel eine Woche später in Schutterwald. Dieses Spiel werde ich natürlich nie vergessen. Wir verloren das Spiel zwar mit 26:21, doch zwei Minuten vor Schluß stand es noch 22:21 und wir fingen auf dem Spielfeld schon an zu feiern, da Schutterwald noch hätte fünf Tore werfen müssen um zu gewinnen.

Die vier Tore die sie noch warfen waren eigentlich nur Ergebniskorrektur und durch unsere Feierlichkeiten möglich, das Ergebnis täuscht also ein wenig, es war gar nicht so eng. Diese Spiele beeinflussen eine Karriere und man braucht eben dieses Quentchen Glück, was wir dann auch hatten, um in die erste Liga aufzusteigen. Danach gab es natürlich ein riesen Fest, das eigentlich schon nach dem Spiel mit unseren Fans begann, sich dann in einem feiernden Nachtzug Offenburg – Stade fortsetzte.

Vom Bahnhof Stade fuhren wir dann in einem Auto – Corso nach Fredenbeck, wo das ganze Dorf auf den Strassen wartete und feierte und zwei riesen Festzelte mit Freibier aufgebaut waren. Dort wurde dann 48 Stunden gefeiert, bis keiner mehr konnte. Das erste Jahr in der 1. Bundesliga war natürlich ein besonderes Abenteuer. Die Halle wurde vergrößert und die Leute taten alles, um das Abenteuer nicht scheitern zu lassen. Wir nahmen die Euphorie des Aufstiegs mit in die neue Saison und waren nach dem 2. Spieltag sogar Tabellenführer.

Es war aber klar, daß es nichts anderes gab, als die Klasse zu halten, was wir dann auch mit einem 9. Platz schafften. Die nächsten beiden Jahre verliefen ähnlich wie das erste, es ging immer um den Nichtabstieg, da wir eigentlich vor jeder Saison als Absteiger Nr. 1 gehandelt wurden. Wir schafften aber immer durch Kampf, Begeisterung und unserem Publikum einen unteren Mittelfeldplatz.

Durch ansprechende Leistungen wurden dann auch andere Vereine auf mich aufmerksam und so kam es dann, daß ich nach der Saison 90 – 91 zum TV Niederwürzbach wechselte und 89 auch einen weiteren Sprung schaffte, da ich mein erstes Länderspiel mit der B-Nationalmannschaft machte.

TV Niederwürzbach

(1991 – 1999)

Trainer: Jörn-Uwe Lommel / Julian Ruiz-Gomez / Manager: Rudi Hartz

Nach dem Anruf und dem Angebot von Rudi Hartz mußte ich erst mal auf der Landkarte gucken, wo das überhaupt liegt und habe gesehen, daß es ja 700 KM entfernt von Hamburg liegt. Um aber die neue sportliche Herausforderung zu suchen entschloß ich mich zu diesem Wechsel, weil die neue Mannschaft Perspektive hatte und ich in Hamburg keine Verpflichtungen wie Schule oder Ausbildung hatte, da ich in der Sportfördergruppe in Essen meinen Wehrdienst ableistete.

Diese Entscheidung erwies sich als richtig, weil wir erstens ein neues zu Hause gefunden haben und zweitens immer im oberen Tabellendrittel mitgespielt haben. Diese Kontinuität und professionelle Arbeit zahlte sich dann auch langsam aus und wurde mit zwei Vizemeisterschaften und dem Gewinn des City-Cups 1995 belohnt, meinem bis dahin größten und auch einzigen Titel mit dem TV Niederwürzbach. Durch die gute Förderung meines Trainers wurden auch meine Leistungen immer besser und somit begann 1992 nach der Olympiade meine A-Nationalmannschaftskarriere.

In der Saison 98/99 passierten dann halt Dinge, die keiner vorhersehen konnte und der Verein, bei dem ich spielen wollte, mußte am Ende der Saison abmelden. Somit mußte ich nochmal über einen Wechsel nachdenken. Dabei ging es darum, in der Bundesliga zu bleiben oder im Ausland einen Jugendtraum zu erfüllen. Ich entschied mich für das Angebot des F.C. Barcelona.

F.C. Barcelona

(1999 – 2001)

Trainer: Valero Rivera

Dieser Wechsel war natürlich eine sehr schwere Entscheidung, weil ich gerade Vater geworden war und unser Kleiner gerade vier Monate alt war. Um aber seine Träume zu erfüllen bekommt man nicht viele Möglichkeiten und somit war der Wechsel genau richtig. Außer dem Sportlichen ging es nochmal darum eine neue Kultur, Sprache und natürlich das bessere Wetter kennenzulernen.

Nachdem wir uns dann ganz gut eingelebt hatten gewann ich dann auch meinen ersten Titel in Spanien, den spanischen Supercup. Dann ging es unaufhaltsam weiter.

Wir gewannen nacheinander:

  • Liga Pyrenaus (wichtig für Katalunien)
  • Europäischen Supercup (Magdeburg)
  • Copa del Rey (Valladolid)
  • Copa Asobal (San Antonio)
  • Champions League (THW Kiel)
  • Meisterschaft (San Antonio)

Europäischer Supercup:

Es spielen alle vier Europapokalgewinner, dabei gibt es zwei Halbfinals, Spiel um dritten Platz und Finale.

  • Ademar Leon – SC Magdeburg
  • F.C. Barcelona – SG Flensburg-Handewitt
  • 3. Platz: Leon – Flensburg, Sieger Leon
  • Finale: F.C. Barcelona – Magdeburg, Sieger F.C. Barcelona

Copa del Rey:

Es spielen die ersten acht Mannschaften der Hinrunde im System 1. – 8./ 2. – 7./ 3. – 6./ 4. – 5.. Dann Halbfinale und Finale.

Copa Asobal

Es spielen die ersten vier Mannschaften der Hinrunde im System Halbfinale 1. – 4./ 2. – 3., dann Finale.

Es war die erfolgreichste Saison in der Geschichte des Handballs des F.C. Barcelona, da es noch nie eine Mannschaft geschafft hat, alle Titel zu gewinnen und ich durfte dabei sein! Und das obwohl ich zwischendurch sehr deprimiert war, weil ich mir am 30. November 1999 im Training einen dreifachen Bänderriss im linken Sprunggelenk zugezogen hatte, der operativ behandelt werden mußte. Somit verpaßte ich einige Spiele und auch die Europameisterschaft in Kroatien.

Aber zum Glück wurde gut mit mir gearbeitet und im Februar war ich wieder fit und konnte meinen Teil zu den Erfolgen beitragen. Meine sportlich bisher erfolgreichste Zeit mit 10 Titeln national und international. Die Zeit in Barcelona war eine sportlich sowie private positive Erfahrung, die ich nicht missen möchte, da ich wichtige Dinge fürs Leben und meinen Sport gelernt habe. Da man aber auch im Leistungssport wie auch im „normalen“ Berufsleben Verträge hat und auch zufrieden sein muss um gute Leistungen zu bringen, wurde das Kapitel Barcelona relativ kurzfristig und schnell geschlossen.

Da wir in meinem 2. Jahr in Barcelona nicht so den sportlichen Erfolg hatten wie im 1. Jahr, wie man es dort gewohnt war. Wir hatten eine Olympiade und eine Weltmeisterschaft in einer Saison zu bestreiten und der Verein musste 11 Spieler zu den Nationalmannschaften abgeben, diese Belastung geht auch an so einer Mannschaft nicht spurlos vorrüber. Also gab es durch auftretende Müdigkeit und Überbelastung Verletzungen, die zu dem sportlichen „Tief“ führten.

Wir gewannen halt nur 3 Titel, verloren das Champions League Endspiel und wurden nur Vize-Meister. Durch diesen „Misserfolg“ zeigte dann der Trainer sein wahres Gesicht, schob alles auf die Nationalmannschaft und wollte den über 30 jährigen die Nationalmannschaft verbieten. Da ich aber immer sehr gerne für Deutschland gespielt habe und noch tue, war dies für mich neben anderen Kleinigkeiten und privaten Dingen ein Zeichen, mich nach einer neuen Herausforderung umzusehen.

Die habe ich mit dem TBV Lemgo gefunden. Nichts desto trotz habe ich in Barcelona viele Freunde gefunden, mit denen ich immer noch Kontakt habe. Ich würde die Entscheidung ins Ausland zu gehen immer wieder treffen.

Der F.C. Barcelona

Hier erfahrt Ihr einige Sachen, die man sonst über diesen Club nicht erfährt!!! Der F.C. Barcelona ist in der ganzen Welt natürlich durch den Fußball bekannt geworden und wird natürlich auch durch den Fußball getragen. Es gibt aber noch drei andere Mannschaftssportarten, die sehr gefördert werden.

Da ist die Abteilung Basketball, die noch die zweitgrößte ist, dann kommen wir, der Handball, der immer versucht, den zweiten Platz einzunehmen. Die vierte Abteilung ist das Rollhockey, das hier bekannter ist als in Deutschland, aber immer noch weit hinter uns liegt. Der Club, obwohl er so groß ist, ist wie eine große Familie, hinter dem die ganze Region Katalunien steht.

Man kann sogar fast sagen das halbe Land, da die andere Hälfte hinter Real Madrid steht und die Rivalität riesig ist. Das erste Ziel ist immer vor dem Anderen zu stehen. Wir beim Handball und die Rollhockeyabteilung sind die einzigen, die keine direkten Rivalen haben, aber das soll sich jetzt vielleicht auch ändern.

So, ich glaube jetzt habt Ihr einiges erfahren können über den Club FC Barcelona. Wenn Ihr mehr wissen wollt und Spanisch versteht, klickt einfach hier!!!

TBV Lemgo

(2001-2007)

Mein letzter Verein vor den RNL war schon immer eine weitere Option in der Bundesliga, hinter dem TV Niederwürzbach. Hier hatte ich das erste Mal so richtig die Möglichkeit, um deutsche Titel mitzuspielen, die ich noch nicht gewonnen hatte, aber unbedingt gewinnen wollte.

Ausserdem glaube ich hat man nicht oft die Möglichkeit mit so vielen Freunden und deutschen Nationalspielern in einer Mannschaft zu spielen, die so eine Perspektive hat. Der Verein ist sehr professionell geführt, hat aber trotzdem nicht den familiären Charakter verloren, der mir so gefällt.

Alles weitere über meinen letzten Verein könnt ihr auf der Homepage vom TBV Lemgo nachlesen.

Rhein-Neckar Löwen

(2007-2009)

Ein Team mit großen Perspektiven in den nächsten Jahren und mich hat es nochmal gereizt dabei zu helfen was großes aufzubauen. Ich hoffe hier noch einige Titel gewinnen zu können!!!

Deutsche Nationalmannschaft

Meine internationale Karriere begann 1989 mit einem Länderspiel anlässlich des Supercups in Deutschland (Wilhelmshafen) gegen die DDR. Es war mit der damaligen B-Nationalmannschaft , die übrigens eine sehr gute Möglichkeit für junge Spieler ist, um internationale Erfahrung zu sammeln.

Mein damaliger Trainer war Armin Emrich, der dann 1992 nach der Olympiade zusammen mit Kurt Reusch als Interimstrainer die Mannschaft übernahm, um sie auf die WM 1993 in Schweden vorzubereiten. Also begann meine A-Nationalmannschaftskarriere im Oktober 1992.

Die internationalen Turniere, an denen ich teilgenommen habe, sind:

1. Weltmeisterschaft

  • 1993 Schweden – 6. Platz (Armin Emrich / Kurt Reusch)
  • 1995 Island – 4. Platz (Arno Ehret / Michael Biegler)
  • 1999 Ägypten – 5. Platz (Heiner Brand / Bob Hanning)
  • 2001 Frankreich – 8. Platz (Heiner Brand / Frank Löhr)
  • 2003 Portugal – 2.Platz (Heiner Brand)
  • 2007 Deutschland – Weltmeister (Heiner Brand)

2. Europameisterschaft

  • 1994 Portugal (Arno Ehret / Michael Biegler)
  • 1996 Spanien (Arno Ehret / Michael Biegler)
  • 1998 Italien – 3. Platz (Heiner Brand / Bob Hanning)
  • 2002 Schweden – 2.Platz (Heiner Brand)
  • 2004 Slowenien – Europameister (Heiner Brand)

3. Olympia

  • 1996 Atlanta (Arno Ehret / Michael Biegler)
  • 2000 Sydney – 5. Platz (Heiner Brand / Bob Hanning)
  • 2004 Athen – 2. Platz (Heiner Brand)
  • 2008 Peking

Länderspiele:

1. Länderspiel: 21. November 1989 in Wilhelmshafen gegen die DDR

Länderspiele (insgesamt): 319
Länderspiel-Tore (insgesamt): 949